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Erdöl Lexikon

oelfoerdermaximum

 

Das oelfoerdermaximum - oft auch Peak-Oil (engl. peak oil, woertl. Erdoelgipfel, auch Hubbert's Peak bzw. depletion mid-point), oelspitze oder (Öl-)foerdergipfel - bezeichnet den Zeitpunkt, ab dem die Gesamtfoerderung mehrerer oelfelder ihr Maximum erreicht. Insbesondere das globale oelfoerdermaximum, der Zeitpunkt also, an dem die globale oelfoerdermenge abnimmt, ist von Bedeutung, da dann die Verfügbarkeit von Erdöl stetig abnimmt. Anders ausgedrueckt kann Erdöl spaetestens ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als quasi unerschoepflicher, billiger Rohstoff und Energieträger zur Verfuegung stehen. Eine wichtige Folge dieses Mangels ist ein stetig steigender Preis, da das Angebot die Nachfrage nicht mehr befriedigen kann, solange sich diese nicht durch den Einsatz eventueller Alternativen bzw. durch wirtschaftliche Rezession verringert.

Einführung

Die wichtigste Groeße bei der Beurteilung der weltweiten oelversorgung ist die „Foerdermenge pro Zeit“ (Foerderquote). Die ueblicherweise genutzte statische Reichweite, das Verhältnis aus Reserven und momentanem Verbrauch, der weltweiten Erdoelreserven (BP: geschaetzt ca. 40-50 Jahre) ist bezueglich der oelversorgung irrefuehrend, da sie suggeriert, dass man bis zur Erschoepfung aller Reserven eine konstante Foerderung aufrechterhalten koenne. Da der Preis von Erdöl jedoch an Rohstoffboersen ausgehandelt wird, bildet die Foerderquote den bei weitem wichtigsten Einflussfaktor auf den Weltmarktpreis, denn bei bislang bestaendig steigender Nachfrage nach Öl wird sein Preis ueberproportional ansteigen, wenn sich das Angebot durch sinkende Foerderquoten verringert. Anders ausgedrueckt wird dann nicht mehr primaer die Nachfrage den Preis auf dem Markt bestimmen, sondern das immer knappere Angebot (sog. „Verkaeufermarkt“). Wenn es nicht gelingt, die Nachfrage nach Öl durch Alternativen und Einsparungen zu reduzieren, wird der Rueckgang der Foerderquote zu einer andauernden weltweiten Rezession führen.

Um sich ein Bild zu machen von der Bedeutung von Erdöl im Alltag, sei beispielsweise erwaehnt, dass

  • ein Barrel (159 Liter) Erdöl 1700 kWh an Energie enthaelt. Angewandt in Verbrennungsmotoren mit einem Wirkungsgrad von 20 % entspricht dies einem aequivalent von 5040 Stunden Feldarbeit.
  • die Herstellung eines Autos etwa 20 Barrel Öl verschlingt (entspricht etwa 10 % der Energie, die es wärend seiner Lebensdauer verbraucht),
  • die Herstellung von einem Gramm Mikrochip 630 Gramm und somit ein 32 MB DRAM-Chip 1,6 kg Öl braucht (zuzueglich 32 Liter Wasser),
  • die Herstellung eines Tischrechners das Zehnfache seines Gewichts an Öl braucht und man aufgrund der hohen Reinheit und Sauberkeit, die zur Herstellung eines Mikrochips notwendig sind, für die Herstellung von neun bis zehn Rechnern die gleiche Menge an Öl braucht wie für ein Auto.

Erdöl ist heute (2006) sichtbar (als Rohstoff) oder unsichtbar (als Energie) in quasi allen industriell hergestellten Guetern enthalten; es stellt einen Grundpfeiler der industrialisierten Welt dar. Besorgt wurde das sich ankuendigende Foerdermaximum deshalb zunehmend thematisiert. Seit 2005 behandeln sowohl eine aktuelle Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) als auch des US-Energieministeriums - im sog. "Hirsch Report" - das Problem eines Foerdermaximums. Auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe befasst sich mit dem Phaenomen. In den USA hat der Praesident George W. Bush das weltweite Foerdermaximum in die politische Agenda aufgenommen, wenn auch ohne das Faktum oeffentlich selbst direkt zu benennen. In seiner jaehrlichen Ansprache „State of the Union Address“ („SOTU“) am 31. Januar 2006 vor dem amerikanischen Kongress kuendigte er – unter dem Titel „Anstoß für fortschrittliche Energien“ (Advanced Energy Initiative) – eine Abkehr von „Amerikas oelabhaengigkeit“ und eine Hinwendung zum Ausbau alternativer Energien an, womit allerdings, neben den „klassischen“ regenerativen Energien wie Sonne, Wind und Biokraftstoffe, auch und vor allem die Kernenergie gemeint ist. In einem TV-Gespraech hat Bushs bis 2005 amtierender Wirtschaftsminister Don Evans kurze Zeit später die Peak-Oil-Befuerchtungen der Bush-Regierung mit Blick auf die „SOTU“-Rede noch einmal bestaetigt. Evans: „Es gibt weltweit kein ausreichendes oelangebot (mehr) für ein vollumfaengliches Wachstum unserer Wirtschaft oder der Weltwirtschaft.“ (“There is not enough supply of oil in the world to grow our economy or the global economy at its full potential…”).

Entstehung eines oelfoerdermaximums

Die Foerderung einer konventionellen oelquelle erfolgt in mehreren Phasen, vgl. Abb.1 oben. Dem Fund folgt zunaechst die Erschließung, dazu wird das oelfeld über mehrere Bohrloecher angezapft. Zu Beginn der Foerderung steht die Lagerstaette unter sehr hohem physikalischen Druck (etwa das 300-fache des normalen Luftdrucks). Dieser hat zur Folge, dass mit nur geringem Aufwand große Mengen Öl gefördert werden können. Der Druck lässt allerdings schnell nach, und schon nach einer Foerderung von 10-15 % reicht er nicht mehr aus, das Öl an die Erdoberfäche zu druecken. Um ihn aufrecht zu erhalten, wird deshalb in der Regel Wasser nachgepumpt, wodurch 30-35 % des vorhandenen oels gefördert werden können. Da das Wasser das Öl zur Entnahmestelle treibt, besteht bei zu starkem Einpumpen die Gefahr, dass sich das Wasser mit dem verbleibenden Öl vermischt und es sogar auf dem Weg zur Entnahmestelle "ueberholt". Dieser Prozess findet mit zunehmendem Alter des oelfeldes immer haeufiger statt, da das verbleibende Öl immer schwerer wird. Die zunehmende Viskosität und Dichte des verbleibenden oels sind die groeßten Hindernisse für hohe Foerderquoten. Weitere Maßnahmen sind deshalb das Einleiten von Chemikalien, die das Öl verfluessigen und es zu den Bohrloechern fließen lassen. Auch werden Versuche unternommen, das eingepumpte Wasser durch CO2 zu ersetzen das, außer den Druck zu erhoehen, das Öl fluessiger macht.

Dies hat zur Folge, dass die Foerderung wärend eines Zeitraumes, der von Quelle zu Quelle stark schwanken kann, annaehernd konstant gehalten werden kann. Vor allem bei oelfeldern auf See, wo die Kosten für oelplattformen sehr hoch sind, wird versucht, unter allen Umstaenden über lange Zeit eine möglichst konstante Foerderung aufrecht zu erhalten, wärend sich solche Maßnahmen auf Land nicht rechnen und man ein ausgepraegtes Foerdermaximum und eine lange Foerderabnahmephase in Kauf nimmt. Die Foerderabnahme (eng: decline) ist die letzte Phase der Ausbeutung eines oelfeldes. Der Abfall der Foerderraten haengt mit den Maßnahmen zusammen, mit denen bis dahin die Foerderung aufrecht erhalten wurde. Je höher der technische Aufwand, desto steiler ist der Abfall. Vor allem auf See, beispielsweise in der Nordsee, wo über möglichst lange Zeitraeume hohe Foerderquoten erzielt wurden, nehmen diese in der letzten Phase sehr schnell ab. Diese Phase kann zusaetzlich durch hohen technischen Aufwand, beispielsweise durch Horizontalbohrungen, verlaengert werden. Selbst zeitweilige Steigerungen der Foerderung wurden schon durch technische Neuerungen erzielt. Der allgemeine Trend jedoch aendert sich nicht mehr.

Durch Untersuchungen der amerikanischen oelfoerderung konnte der US-oelgeologe Marion King Hubbert in den 1950er Jahren zeigen, dass die Gesamtfoerderung mehrerer Quellen dem Verlauf einer Gaußschen Glockenkurve folgt; vgl. Abb.1 unten (Anm.: Dies gilt, neben dem Erdöl, für saemtliche natuerlichen Ressourcen). Da die Daten zur Ausbeutung amerikanischer oelfelder sehr genau aufgezeichnet wurden und oeffentlich bekannt waren, konnte Hubbert durch ihre Auswertung bereits 1956 das US-amerikanische Foerdermaximum auf das Jahr 1971 datieren und behielt Recht. Das Modell der Hubbert-Kurve wurde auch in der Folge bestaetigt, etwa für die Erdoelproduktion Norwegens, die im Jahre 2001 ihren Hoehepunkt erreichte.

Das Modell setzt allerdings voraus, dass die Foerderung einer oelquelle den oben beschriebenen Phasen folgt. Die uebertragung auf die Weltoelfoerderung ist aeußert problematisch, da die Foerderung einzelner oelquellen oft politisch beeinflusst wird (Bsp.: oelembargo gegen den Irak oder die freiwillige Beschraenkung der norwegischen Produktion). Hinzu kommt, dass Daten bezueglich der Erdoelfoerderung vieler Laender, insbesondere der OPEC-Staaten, nicht oeffentlich sind, teilweise sogar dem Staatsgeheimnis unterliegen und aus politischen Gruenden absichtlich gefaelscht wurden. Bekannt ist, dass die Foerderung der Nicht-OPEC-Staaten insgesamt zurückgeht, vgl. Abb.3. Zudem wird angenommen, dass die Foerderquote der OPEC-Staaten schon nahe an ihrem Maximum liegt und sich nur noch im Irak und an der westafrikanischen Kueste steigern lässt. Auch kann man das Foerdermaximum erst nachträglich datieren, wenn die Foerderquoten im Rueckblick analysiert werden. Eine weitere große Unsicherheit ist die Definition von konventionellem Erdöl, was zur Folge hat, dass manche Staaten unkonventionelle Reserven (wie zum Beispiel Teersande) für konventionelle ausgeben und dadurch die Datenlage verfaelscht wird. Dementsprechend weit gestreut sind auch die Prognosen für den geschaetzten Zeitpunkt des weltweiten Foerdermaximums:

Geschaetzter Zeitpunkt Datum der Veroeffentlichung Autor
2020 2005 BGR
2005 2005 Campbell
2002 Campbell
2004 2000 Bartlett
2019 2000 Bartlett
1999 Duncan und Youngquist
2003 1998 Campbell
2010–2020 1998 Internationale Energieagentur (IEA)
2020 1997 Edwards

*Bei den BGR Prognosen ist zu beachten, dass die Annaeherung zum Maximum über einen Bereich von 10 Jahren sehr flach ausfaellt. Der Anstieg zum Maximum kann bei weitem nicht mit dem weltweiten Nachfrageanstieg mithalten. So tritt das Problem der Ressourcenverknappung schon viele Jahre vor dem tatsaechlichen Foerdermaximum auf.

Das weltweite oelfoerdermaximum

oelproduktion weltweit

Der Zeitpunkt eines Maximums der Foerderquote lässt sich mit Gewissheit erst mehrere Jahre nach seinem Auftreten bestimmen. Der Verlauf der weltweiten Erdoelproduktion weist jedoch seit Mitte 2004 auf eine ungewoehnliche Entwicklung der Foerderquote hin, wie sie bislang noch nie beobachtet wurde. Die weltweite oelfoerderung kannte seit Beginn der industriellen Erdoelnutzung generell nur steigende Foerdermengen. Ausnahmen waren die zwei oelkrisen 1974/75 und 1979/83. Zwischen 1979 und 1983 beispielsweise sank die weltweite Produktion von ~67 Mio. auf ~58 Mio. Barrel/Tag. Diese beiden Krisen waren politisch motiviert und hatten, im Gegensatz zum weltweiten Foerdermaximum, keine geologischen Ursachen. So stieg die Produktion bis 1998 dann auch wieder fast linear an mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2 % jaehrlich (auf der Basis von 1983). Mit Ausnahme eines sehr kleinen Foerderrueckgangs 1991 durch die Irakinvasion kam es erst 1998-1999 zu einem leichten Rueckgang, gefolgt von einem zweiten zwischen 2000 und 2002. Beide Rueckgaenge können respektive durch Nachfragerueckgaenge nach der Asienkrise und der Wirtschaftskrise nach dem Platzen der Dotcom-Blase und dem jeweils sich ergebenden, extrem niedrigen Ölpreis (vgl. Abb.7) begruendet werden. 2001/2002 drueckten zusaetzlich noch die Geschehnisse rund um den 11. September 2001 die Nachfrage nach Flugbenzin.

Abb.2 zeigt die weltweite oelfoerderung zwischen Januar 2001 und Juni 2006. Als Quelle dienen die Daten der EIA, die diese monatlich veroeffentlicht, im Nachhinein jedoch noch geringfuegig korrigiert. Da es nicht möglich ist, die weltweite Foerderung ganz genau zu bestimmen, können in diesem Maßstab Unterschiede zwischen verschiedenen Institutionen auftreten, die bei der Auswertung berücksichtigt werden müssen. Zur Verdeutlichung des Trends sind die angegebenen Rohdaten zweimal gemittelt (jeweils 12 Werte außer an Raendern der Zeitachse). Links ist der erwaehnte, zweite Rueckgang 2000-2002 zu erkennen, gefolgt von einem starken Anstieg (3,9 %!) bis Mitte 2004. Dieser Anstieg spiegelt zum einen die sich schnell erholende Weltwirtschaft und insbesondere den rasant wachsenden oelbedarf vor allem Chinas wider und wurde bei den Voraussagen des Zeitpunkts des Foerdermaximums, das dadurch zeitlich naeher rueckt, von vielen Analysten nicht vorausgesehen. Ein Vergleich mit dem Preis zeigt allerdings, dass selbst dieser starke Anstieg die wachsende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nicht wettmachen konnte. Ab 2004 flacht dann die Kurve, trotz anhaltend starken Wirtschaftswachstums vor allem in China und Indien, erneut ab (man erkennt den kurzzeitigen Rueckgang, verursacht durch den Wirbelsturm Katrina und den voruebergehenden Ausfall der oelfoerderanlagen im Golf von Mexiko). Die EIA sieht eine anschließende Hoechstfoerdermenge von etwa 85 Mio. Barrel/Tag, die seitdem nicht mehr erreicht wurde, und auch die gemittelte Kurve verzeichnet seit Februar 2006 tendenziell leicht sinkende Foerdermengen. Die oelkonzerne begruenden diese Entwicklung mit ausbleibenden Investitionen aufgrund des niedrigen oelpreises von 1999 (etwa 10 $/b), der zusaetzliche Investitionen nicht rentabel erschienen ließ. Diese Begruendung wird allerdings angezweifelt, da die oelfirmen trotz Rekordgewinnen (der franzoesische oelkonzern Total verdiente 2005 über 12 Mrd. Euro, Exxon Mobil gar 36 Mrd. Dollar) selbst heute (2006) in großem Stil Aktien zurueckkaufen, um die Boersenwerte zu steigern, statt in neue Ausruestung zu investieren.

Das sich abzeichnende Plateau wird von Meldungen begleitet, wonach im Fruehjahr 2006 einige sehr große oelfelder die Phase der Foerderabnahme erreicht haetten oder sich schon darin befaenden:

  • Das oelfeld "Burgan" in Kuwait – das zweitgroeßte oelfeld der Welt – hat diese Phase nach Aussage der Kuwait Oil Company Ende 2005 erreicht. Es sollen in den naechsten Jahren noch bis zu 1,7 Mio. Barrel/Tag gefördert werden.
  • Das Feld "Cantarell" vor der Kueste Mexikos – das oelfeld mit der weltweit zweitgroeßten täglichen Produktionsmenge – hat die Stagnationsphase nach Aussage von Petroleos Mexicanos (Pemex) Anfang 2006 erreicht. Es produzierte bisher 2 Mio. Barrel/Tag. Das entspricht 60 % der Gesamtproduktion Mexikos. Der vorausgesagte Rueckgang beträgt hier 6 %, tatsaechlich beträgt der jaehrliche Rueckgang seit 2005 aber 13%, die Produktion 2008 soll nur noch 520.000 Barrel/Tag betragen.
  • Am 11. April 2006 gab ein Sprecher der saudischen oelfirma Aramco bekannt, dass saemtliche ihrer älteren oelfelder (dazu gehört auch "Ghawar", das groeßte jemals entdeckte oelfeld der Welt) ihre Stagnationsphase erreicht haetten und die Foerderquote um 8 % pro Jahr fallen werde. Allerdings sind mehrere Maßnahmen geplant, um den Abfall auf 2 % pro Jahr zu verlangsamen.

Saudi Arabien

Saudi Arabien gilt als die Hauptstuetze der weltweiten Erdoelproduktion: über 10 % des weltweiten Erdoels kommen ausschließlich aus diesem Staat mit 49 bekannten oelfeldern und 28 Gasfeldern. Jedoch stammten im Jahr 2000 92 % der saudischen Produktion aus nur sieben Riesenoelfeldern, die sechs davon mit einer Foerdermenge von mehr als 300'000 Barrel/Tag sind:

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oelfeld gefunden Produktion 2000
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Ghawar 1948 ~4,5 mbpd
Abqaiq 1940 ~0,6 mbpd
Shayba 1975 ~0,6 mbpd
Safaniya 1951 ~0,5 mbpd
Zuluf 1965 ~0,5 mbpd
Berri 1964 ~0,4 mbpd
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Alle diese Felder sind schon jenseits des Foerdermaximums und es wird bestaendig weniger Öl gefördert. Allerdings sind über die wahren Abnahmeraten einzelner Felder keine Daten verfügbar. Das Foerdermaximum eines Feldes kommt für den Betreiber oft ueberraschend und einmal entdeckt, wird durch zusaetzliche Bohrungen versucht, die Abnahmerate zu senken, was allerdings oft wenig hilft.

In Abb.3 wird die saudische oelproduktion von Januar 2001 bis Juni 2006 mit der Anzahl eingesetzter Bohrtuerme verglichen. Man erkennt, dass die Saudis ihre oelproduktion in den Jahren 2001/2002 zurueckfuhren, als der Markt gesaettigt war, und auch anschließend drosselten sie die Produktion nochmals um ziemlich genau eine Million Barrel pro Tag. Zwischen Mai und Juni 2004 wurde die Produktion dann wieder um diesen Betrag hochgefahren und blieb dort konstant bis Ende 2005. Die Zahl der Bohrtuerme schwankte in den letzten fuenfzehn Jahren zwischen zehn und zwanzig. Auch wärend der erwaehnten Produktionsschwankungen geschahen keine Auffaelligkeiten. Dann jedoch, drei Monate nachdem die Produktion wieder auf 9,5 Mio. Barrel pro Tag hochgefahren wurde, sprang die Anzahl eingesetzter Bohrtuerme sprunghaft an und liegt zur Zeit bei etwa 40. Trotz dieses immensen Aufwands ist die saudische oelproduktion seit Oktober 2005 ruecklaeufig. Die meisten der neuen Bohrloecher werden in das Feld Ghawar gebohrt, was auf groeßere Probleme dort hindeutet, die Abnahmerate gering zu halten. Die ausgedehnten Explorationen sind mit immensen Kosten verbunden, 2002 schon lag das saudische Budget zum Bohren neuer Loecher bei 1,5 Mrd. Dollar. Aufgrund der hohen Explorationskosten sowie des hohen oelpreises wird allgemein nicht davon ausgegangen, dass das Land auf noch höhere oelpreise spekuliert und die Foerderung absichtlich zurueckfaehrt. Der steigende Aufwand ist nebenbei in allen OPEC Staaten zu verzeichnen, allerdings sticht Saudi Arabien stark hervor.

oelproduktion außerhalb der OPEC

Die Erdoelproduktion außerhalb der OPEC-Staaten, die Daten stammen aus Quellen des World Oil Balances und sind ab 2004 Schaetzungen. Ein Vergleich mit der weltweiten Foerderung zeigt, dass der Anteil aus OPEC-Foerderlaendern mehr als 50 % ausmacht. Die Grafik zeigt darüber hinaus, dass das Foerdermaximum der oelproduzenten außerhalb der OPEC und der Sowjetunion (FSU) im Jahre 2000 ueberschritten wurde. Wie die IEA im Oil Market Report vom 14. und 28. März 2006 meldete, steigerten die Nicht-OPEC-Laender (auch Sowjetunion) trotz des hohen Preises und der boomenden Weltwirtschaft die oelfoerderung vom Jahre 2004 auf 2005 nicht mehr. Allerdings wird dort eine Steigerung der Foerderung für 2006 prognostiziert. Nach Ansicht einiger Experten ist das Foerdermaximum bei dieser Kombination im Jahre 2010 zu erwarten. Freilich wird dabei vorausgesetzt, dass die OPEC solange noch in der Lage ist, den wachsenden Weltbedarf und die sinkende Foerderung der restlichen Welt gleichzeitig aufzufangen.

In den OECD-Europa-Laendern sinkt die oelfoerderung um 5 % jaehrlich (Tendenz steigend). Derzeit (Jan. 2006) können noch etwa 36 % des Bedarfes aus eigenen Quellen gedeckt werden. Es ist zu erwarten, dass 2015 in der EU 92 % importiert werden müssen. Im Oil Market Report wird darüber hinaus für 2006 eine Nicht-OECD-Nachfragesteigerung von 1,0 Millionen Barrel pro Tag prognostiziert. Allerdings wird dabei eine Foerdersteigerung der Nicht-OECD-Laender von 1,2 Millionen Barrel pro Tag angenommen. Daraus ergibt sich eine Luecke für die OECD-Laender, denn die Nachfrage steigt hier um angenommene 0,5 mb/d bei einer sinkenden Foerderung von ca. 0,3 mb/d – folglich fehlen dem Markt im Jahre 2006 0,6 Millionen Barrel pro Tag. Damit verbessert sich die Prognose im Vergleich zum Vormonat um 0,3 mb/d.

Als direkte Folge davon wird der Anteil von OPEC-Öl auf dem Weltmarkt steigen, insbesondere aus Saudi-Arabien, Irak und Iran. Anfang 2006 foerderte die OPEC 34 Mio. Barrel pro Tag, worin allerdings 4,4 mb/d Flüssiggas (NGL) inbegriffen sind. Durch die wachsende Abhängigkeit der Industrienationen von OPEC-Öl könnte die OPEC durch Änderung ihrer Foerderquote massiv Einfluss auf den Preis und damit politischen Druck ausueben. Das Ziel der OPEC war es, den Preis durch Foerderquoten zu regulieren. Prinzipiell ist diese Form der Regulierung nach dem weltweiten Foerdermaximum allerdings nicht mehr notwendig, da jeder Produzent fördern kann, soviel er will, ohne dass die Nachfrage nachlassen wird. Dadurch macht sich die OPEC theoretisch ueberfluessig. Als preistreibende Kraft wird sie in den industrialisierten Laendern dennoch gefuerchtet.

 

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