Nachwachsende
Rohstoffe als Treibstoff
« letztes Kapitel | zurück zur Übersicht | nächstes Kapitel »
Energie aus Biomasse
Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen
zur energetischen Nutzung
eroeffnet ein erhebliches und verhaeltnismaessig
rasch nutzbares Flaechenpotenzial
zur Marktentlastung einerseits
und andererseits eine Vielzahl von
Entwicklungsmoeglichkeiten auf einzelund
ueberbetrieblicher Ebene neue
Einkommensquellen im Energiemarkt zu
erschliessen.
Das In-Kraft-Treten des
novellierten EEG loeste eine regelrechte
Investitionswelle aus. Im Wesentlichen
konzentrieren sich die Anlagenkonzepte
auf die Verstromung der Biomasse,
die anfallende Wärme wird allenfalls für
den Eigenbedarf und Stallungen genutzt.Die aus der Sicht des Berufsstandes
erfolgreiche Novellierung des
EEG ist auch ein Beispiel für eine gute
Kooperation zwischen dem Deutschen
Bauernverband und den Fachverbaenden
der Bioenergiebranche, um die Interessen
der Land- und Forstwirtschaft in
das Novellierungsverfahren einzubringen.
Dies betrifft insbesondere den um
5 auf 20 Jahre verlaengerten Foerderzeitraum
sowie die Reduzierung der Degression
auf 1,5 % statt 2 % für die
Grundverguetung. Die jetzt errichteten
oder sich im Bau befindlichen Bioenergieanlagen
haben entweder vorrangig
die Produktion von Wärme oder die
Verstromung der Biomasse zum Ziel. Im
Sinne der Wirkungsgradverbesserung
und damit möglichst effizienter Ausnutzung
des Energiepotenzials des
jeweiligen Bioenergietraegers werden
aktuell Konzeptentwicklungen verfolgt,
die Abwaerme über lokale Fernwaermenetze
zu nutzen oder auf Erdgasqualitaet
aufbereitetes Biogas in das Erdgasleitungsnetz
einzuspeisen. Der Deutsche
Bauernverband befindet sich insbesondere
hier in einer intensiven Diskussion
mit dem Bundesverband Gas und
Wasser. Im Wege einer umfangreichen
Gemeinschaftsstudie werden zurzeit
das Einspeisepotenzial entlang des
deutschen Erdgasleitungsnetzes sowie
die technischen Anforderungen untersucht.
Die endgueltigen Ergebnisse der
Studie werden für das 4. Quartal 2005
erwartet.
Wirtschaftsfaktor Bioenergie
Nach Angaben des Bundesverbandes
Bioenergie (BBE) hatte die Bioenergiebranche
2004 etwa 3,5 Mrd. Euro
umgesetzt (inklusive Biodiesel). Diesem
Umsatz steht ein Investitionsvolumen
von etwa 1,75 Mrd. Euro gegenüber.
Das Multitalent Bioenergie hat
sich damit zum wichtigsten Wachstumsmarkt
unter den erneuerbaren
Energien, aber auch für die Land- und
Forstwirtschaft entwickelt. Dieses rasche
Wachstum ist Voraussetzung zur
Erfuellung der Klimaschutzverpflichtungen
der Europaeischen Union:
-
Umsetzung der Vorgaben der EUBiokraftstofffoerderrichtlinie:
2 %
Biokraftstoffanteil ab 2005, Steigerung
auf 5,75 % bis 2010;
-
Minderung der CO2-Emissionen bis
2005 gegenüber dem Basisjahr
1990 um 25 %, Reduzierung der
Treibhausgase (CO2, Lachgas, Me-than usw.) bis 2008/2012 um 21 %
gegenüber 1990 gemäss Kyoto-
Protokoll. Deutschland hat damit
innerhalb der EU ein sehr ambitioniertes
Ziel im Vergleich zu anderen
Mitgliedstaaten übernommen. Das
Kyoto-Protokoll ist am 16. Februar
2005 formal durch die Ratifizierung
Russlands in Kraft getreten und
damit voelkerrechtlich bindend.
-
Verdopplung des Anteils erneuerbarer
Energien am Primaerenergieverbrauch
von 2,1 % in 2004 auf
4,2 % in 2010.
« letztes Kapitel | zurück zur Übersicht | nächstes Kapitel » |
