Nachwachsende
Rohstoffe als Treibstoff
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Informationsbedarf
waechst
Die Position Deutschlands als weltgroesster
Biodieselhersteller führt zu
einem erheblich gestiegenen internationalen
Informationsbedarf zum Thema
Biodiesel.
Angesichts der galoppierenden
Rohoelpreisentwicklung auf
stetig hoeherem Niveau, werden Kapazi15
taetsentwicklung und Vermarktungsstrategien
für den Absatz von Biodiesel
international beobachtet. Aus dem
Ausland nahm nicht nur die Anzahl der
Anfragen erheblich zu, die an die Geschaeftsstelle
gerichtet wurden. Ebenso
wurden im Berichtsjahr eine Vielzahl
von Gespraechen mit Vertretern aus
Osteuropa, Asien und Suedamerika gefuehrt
sowie Betriebsbesichtigungen
vermittelt. Zur Vertiefung des fachlichen
Austausches war die UFOP beteiligt
an der Organisation und Durchführung
sowohl eines deutsch/brasilianischen
als auch deutsch/tuerkischen
Workshops zum Thema Biodiesel am
Institut für Technologie und Biosystemtechnik
der Bundesforschungsanstalt
für Landwirtschaft (FAL) in
Braunschweig. Mit der erstmals vom
14. bis 15. November 2005 als internationale
Konferenz ausgeschriebenen 3.
Fachtagung „Kraftstoffe der Zukunft“ tragen die UFOP und der Bundesverband
Bioenergie (BBE) diesem Informationsbedarf
Rechnung. Ziel ist es,
die UFOP/BBE- Gemeinschaftstagung als
bedeutende Biokraftstoff-Fachkonferenz
mit einer internationalen Ausrichtung
weiter zu entwickeln. Ausloeser für
das gestiegene Interesse sind naturgemaess die sprunghaft gestiegenen Preise
für Rohöl. Am 12. August 2005 kostet
ein Barrel Rohöl erstmals mehr als 65 $.
USA und Brasilien haben national im
Bereich der Biokraftstoffe Initiativen
und Gesetze auf den Weg gebracht, die
schrittweise einen Beitrag leisten sollen,
die Importabhaengigkeit bei Rohöl
zu reduzieren und zugleich neue Einkommensperspektiven
für die Landwirtschaft
zu schaffen. Mit der Unterzeichnung
durch Praesident Bush ist der
sogenannte nationale Energieplan der
USA, der ebenfalls die Foerderung von
regenerativen Energien und folglich
auch Biokraftstoffen einschliesst, in
Kraft getreten. Das Energiegesetz sieht
vor, den Anteil an Biokraftstoffen ab
dem Jahr 2012 auf jaehrlich 7,5 Milliarden
Gallonen (etwa 34,5 Mio. Kubikmeter)
zu steigern.
In Brasilien hat Praesident Lula da Silva
ein Gesetz erlassen, dass nunmehr neben
Bioethanol auch die steuerliche
Foerderung für Biodiesel vorsieht, der
auf heimischer Rohstoffbasis (Rizinusoel)
erzeugt und Dieselkraftstoff zugemischt
wird. Das brasilianische Biodieselprogramm
hat in der ersten Phase
eine 2 %ige Zumischung zum Ziel. Ab
dem Jahr 2008 ist eine auf 5 % gesteigerte
und dann obligatorische Zumischung
zu Dieselkraftstoff und langfristig
eine Steigerung auf 20 % geplant.
Es bleibt abzuwarten, ob die Gesetze
auch die erhofften Investitionsentscheidungen
für den Ausbau der erforderlichen
Anlagenkapazitaeten ausloesen
werden.
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